Dieser Eintrag wurde am Dienstag, 11. Februar 2020 um 20:34 erstellt und ist abgelegt unter Rückblick.

„Unplugged“ in der Darsberger Kapelle. Frieder Gutscher ganz nah

Quer durch Baden-Württemberg vom Bodensee nach Darsberg ging der Weg des hier noch wenig bekannten Liedermachers Frieder Gutscher. Auf Einladung von evangelischer und katholischer Gemeinde war der Realschullehrer den weiten Weg gekommen. Aber: „Der Weg wächst im Gehen unter deinen Füßen! Auf wunderbare Weise entfaltet sich die Reise deines Lebens mit dem nächsten Schritt – bleib nicht stehen!“, so lautete der Text eines seiner ersten Lieder, mit denen der Dichter und Sänger seine Zuhörer*innen anrührte und bewegte. Bilder aus dem Lebensalltag und aus der Natur wie Dunkel, Angst, Trennung, Heimat, Durst, Schmerz, Unrast werden in seinen Texten weitergeführt zu Werten der Glaubenserfahrung: Mut, Glück, Trost, Würde, Liebe, Vertrauen, Heilung, Labsal. Die Hörer*innen werden in diese Bewegung mitgenommen. Angerührt wurden sie an diesem Abend auch durch einen Vortrag mit großer Musikalität und Einfühlsamkeit. Nach jedem Lied war mehrere Sekunden Stille, bis sich das andächtige Lauschen in Beifall auflöste. Bei vielen Liedern und Refrains war die Kapelle voller Gesang. So wurden die Zuhörer*innen selbst zu Mitsänger*innen.  Aufmerksamkeit für Neues konnte man immer wieder gewinnen bei den Überleitungen: Erzählungen und Texten voller Humor und Nachdenklichkeit, dazu virtuose Vorträge auf Querflöte (Bach) und Geige (Irisch Folk, Klezmer, Western). Herzlicher Beifall und einige Zugaben schlossen einen Abend, der zu Herzen ging und der das frohe Publikum mit Frieder Gutschers Segenslied gehen ließ: „Sei gesegnet, du und mit dir die Menschen, die zu dir gehören, dona nobis Pacem!“

Ein Tipp für alle, die nicht dabei sein konnten: Frieder Gutscher ist mittlerweile auf 10 CDs zu hören, zu finden auf seiner Homepage Frieder-Gutscher.de.

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