Dieser Eintrag wurde am Dienstag, 13. Oktober 2020 um 19:20 erstellt und ist abgelegt unter Rückblick.

Konfirmation in Neckarsteinach

Am vergangenen Sonntag fand in der Ev. Kirche Neckarsteinach die Konfirmation statt. Die Liste der Konfirmanden finden Sie ab 15. Okt. 2020 im Mitteilungsblatt sowie im Aushang an der Ev. Kirche.

In seiner Konfirmationspredigt zitierte Pfarrer Feick u.a. aus den Briefen, die die Konfis geschrieben hatten.

Liebe Konfirmandinnen und Konfirmanden, liebe Gemeinde!

Sicherlich ist es euch und Ihnen bereits am Eingang aufgefallen: Unser stolzer Ritter in der Kirche trägt heute eine Maske, auch bei den Engeln herrscht Maskenpflicht und selbst für König David im unteren Bildrand gibt es keine Ausnahme. Was soll das? Ihr ahnt es sicherlich schon. Die Masken hängen hier mit Absicht. Für mich sind die Masken das Symbol für die Corona-Maßnahmen, die euern Konfi-Jahrgang so sehr geprägt haben. Sie haben die Terminplanung eurer Konfirmation gehörig durcheinandergeworfen und bei vielen Angst auslöst.

Jesus gibt seinen Jüngern einmal einen Tipp, wie sie mit ihren Ängsten umgehen sollen. Jesus Christus spricht: „In der Welt habt ihr Angst; aber seid getrost, ich habe die Welt überwunden.“ Johannes 16,33 „In der Welt habt Ihr Angst“: Diesen ersten Teil erleben wir täglich: Wir haben Angst, nicht gemocht zu werden, Angst, alleine zu sein, Angst vor Schmerzen, Angst um Menschen, die uns nahestehen. Zu den vielen Ängsten ist eine neue dazugekommen: Die aktuelle Angst am Corona-Virus zu erkranken, andere anzustecken oder daran zu sterben. Jesus sagt: Ängste gehören zu dieser Welt. Er sagt nicht: Menschen, die an mich glauben, die konfirmiert sind, haben keine Angst mehr. Jesus beschönigt nichts.

Ich hatte euch gebeten persönliche Briefe an Jesus zu schreiben, in denen ihr eure Konfi-Zeit Revue passieren lasst. Darin habe ich einige Tipps gefunden, die uns allen helfen können, unsere Ängste in Griff zu kriegen. Jemand beschreibt wie wichtig dabei Beten sein kann: „Ich habe gelernt, dass man Gott alles erzählen kann und das mache ich auch. Am meisten habe ich für meine Familie gebetet: für die Gesundheit und das Glück.“ Jemand anders schreibt: „Ich fand es toll, als wir auf der Konfi-Freizeit Briefe geschrieben haben, mit all unseren Sorgen und den schweren Phasen im Leben. Als wir dann die Briefe verbrannt haben, habe ich mich viel besser gefühlt und es war, wie als würden wir von den Sorgen befreit sein“ Das sind wichtige Hinweise, wie wir mit unseren Sorgen und Ängsten umgehen können. Bete für dich und für andere. Gib deine Sorgen ab, leg sie Jesus hin. Du musst nicht mit Allem alleine fertig werden. Du darfst immer und jederzeit mit Allem zu Jesus kommen. Das kann wie eine echte Befreiung wirken. Du darfst deine Sorgen und Ängsten gerne auch wieder einmal aufschreiben und danach verbrennen. Du weißt ja jetzt, wie es geht.

Manchen von euch hat die Corona-Pandemie aber auch positiv die Augen geöffnet für die schönen Dinge, die bisher übersehen wurden, und ihr alle seid an den Herausforderungen gewachsen. Jemand von euch schreibt: „Seit der Corona-Krise, Jesus, brauchen wir deine Unterstützung.“ Jemand anderes schreibt: „Ich bete dafür, dass die Corona-Krise möglichst schnell vorbei geht. Ich danke Gott für unseren Garten, den ich in der Krise viel nutzen konnte“ Jemand drittes schreibt: „Ich habe gelernt auf Gott zu vertrauen. Er wird helfen alles Vermasselte wieder grade zu kriegen.“ Vielen Dank für eure wichtigen Hinweise. Gewöhne dir für die Zukunft an, bei allem, was dir widerfährt, bei allem, was dir Angst macht, auch nach dem Guten zu suchen. Vielleicht entdeckst du sogar in dem Schlimmsten noch etwas Gutes. Aber wenn du nichts Gutes darin finden kannst, dann vertrau darauf, dass es Gott stets möglich ist, selbst aus dem Bösesten Guten entstehen zu lassen.

Jetzt habe ich viel über Sorgen und Ängste geredet, und dass wir diese mit Jesus teilen sollen. Was aber meint Jesus im zweiten Teil mit den Worten, er habe die Welt überwunden? Eure Briefe erhalten auch hier Antworten, sie enthalten Glaubenserfahrungen. Sie helfen uns die Frage zu beantworten, was Jesus damit meint, er habe die Welt überwunden. Jemand schreibt: „Am Anfang der Konfi-Zeit habe ich mir Sorgen gemacht, ob Gott mich überhaupt so annimmt, wie ich bin. Ich weiß jetzt, dass Gott mir bei allem den Rücken stärkt.“ Jemand anderes schreibt: „Ich habe von Gott gelernt, dass er jedem Menschen eine zweite Chance gibt, egal wie er aussieht, oder woher er kommt.“ Jemand drittes schreibt: „Ich glaube, dass meine Verbindung zu Gott stärker wurde.“ Großartig! Genau das meint Jesus, wenn er davon spricht, er habe die Welt überwunden. Ich freue mich für euch. Ihr habt erfahren, dass Gott euch nicht nach menschlichen Maßstäben der Welt beurteilt, sondern nach seinen Maßstäben der Liebe und Güte. Bleibt in dieser starken Verbindung. Ich habt erfahren, dass Gott jedem Menschen eine zweite Chance gewährt. Ihr habt erfahren, dass Gott dir in jeder Situation deines Lebens den Rücken stärken will. Daran haltet fest. Denn ihr seid heute nicht am Ende, sondern am Anfang einer spannenden Beziehung mit Jesus. Er überwindet unsere Welt der Ängste und Sorgen mit seiner Liebe und Güte. Viel Spaß dabei. Amen

Tags: