Am Montag, den 25.03.2019 beschloss der Kirchenvorstand der Kirchengemeinde Neckarsteinach einen Neubau der Ev. KiTa in der Schönauer Straße zu verfolgen. Jetzt gilt es die noch offenen Rahmenbedingungen zu konkretisieren und die Abstimmung mit der städtischen Gemeinde zu suchen.
Rückblick: In der Nacht vom 12. auf den 13. Dezember 2018 brannte die KiTa „Schatzinsel” im Rosenweg völlig aus. Trotz des unermüdlichen Kampfes der Feuerwehr konnte das Gebäude letztendlich nicht mehr gerettet werden. In einem emotionalen Gottesdienst am dritten Advent hieß es dann Abschied nehmen von dem Bau, der für rund 40 Jahre ein Mittelpunkt des Gemeindelebens war und die Vorschulzeit so vieler Neckarsteinacher geprägt hat. Außerdem galt es der Feuerwehr und allen beteiligten Rettungskräften „Danke” zu sagen und auch dafür zu danken, dass bei dem Brand niemand zu Schaden kam. Aller Bestürzung und Trauer zum Trotz wollen wir hoffnungsvoll in die Zukunft blicken und dafür beten, dass aus der Asche eine neue KiTa entstehen kann.
Unterdessen war für die Betreuung der Kinder stets gesorgt. Dank des Einsatzes von KiTa-Leitung Iris Lenz, Bürgermeister Herold Pfeifer, Pfarrer Norbert Feick und dem KiTa-Team konnte, auch mit der Unterstützung der Elternvertreter, noch in der Nacht des Brandes eine Notbetreuung im Martin-Luther-Haus organisiert werden. Schnell war jedoch klar, dass dies nur eine kurzfristige Lösung bis zu den Weihnachtsferien sein konnte. Mittelfristig sollte die KiTa bis zur Fertigstellung eines Neubaus in Container ziehen. Für die Übergangszeit konnte eine Unterbringung in den beiden städtischen Kindertagesstätten Darsberg und Langental ermöglicht werden. Ein besonderer Dank geht an die beiden Einrichtungen für die Aufnahme und den herzlichen Empfang, sowie an alle, die dies ermöglicht haben.
Trotz allem ist diese Lösung eine enorme Belastung für alle Beteiligten. Daher galt es mit der Containerlösung möglichst schnell wieder eine Unterkunft in Neckarsteinach für alle KiTa-Kinder und das Team der KiTa zu realisieren. Ein Standort mit ausreichend Platz wurde neben dem Sportplatz in Neckarsteinach gefunden. Hier gilt der Spielvereinigung 1912 Neckarsteinach, die zu Gunsten der Kinder für die Standzeit der Container auf einen Teil ihres Trainingsplatzes verzichtet, ein besonderer Dank. Derzeit sind wir zuversichtlich, dass bis Ende Mai bezugsfertige Container bereit stehen.
Nachdem die Betreuung der Kinder sichergestellt war, stand der Kirchenvorstand zunächst vor der Frage, ob sich die Kirchengemeinde an einem Neubau der KiTa beteiligt, denn die Bereitstellung von KiTa-Plätzen ist Aufgabe der städtischen Gemeinden und nicht von Kirchengemeinden. In diesem Punkt waren sich die Kirchenvorstände schnell einig: Die Kirchengemeinde möchte alle bisher in das Gebäude im Rosenweg investierte und nun durch die Brandversicherung ersetzte finanziellen Mittel für einen Neubau verwenden und damit ihrer gesellschaftlichen Verantwortung gegenüber Kindern und Eltern gerecht werden. Eine vor dem Hintergrund der knappen KiTa-Plätze durch die Stadtverwaltung ins Spiel gebrachte Vergrößerung auf bis zu sechs Gruppen ist dabei von Seiten der Kirchengemeinde grundsätzlich möglich. Klar ist jedoch, dass eine finanzielle Beteiligung an der Erweiterung auf bis zu sechs Gruppen durch die Landeskirche, ausgeschlossen ist. Auch kann eine solche bauliche Erweiterung nicht durch die örtliche Kirchengemeinde finanziert werden. An dieser Stelle steht die Stadt Neckarsteinach in der Pflicht.
Zusammen mit der Stadtverwaltung wurden zwei mögliche Standorte für einen Neubau gefunden: Der bisherige Standort am Rosenweg sowie ein Grundstück in der Schönauer Straße. Beim, in Hanglage befindlichen, Standort Rosenweg wäre es erforderlich umliegende Grundstücke zu erwerben. Nur so könnte ein vergrößerter Neubau unter Berücksichtigung, der nach derzeitigen Standards geforderte Anzahl Parkplätze ermöglicht werden. Das Grundstück in der Schönauer Straße befindet sich in städtischem Besitz. Darüber hinaus ist es ebenerdig und größer als die angesprochenen Grundstücke im Rosenweg.
Am Montag, den 25.03.2019 sprach sich der Kirchenvorstand nun dafür aus, den Neubau der Ev. KiTa in der Schönauer Straße weiterzuverfolgen. Diese Entscheidung haben sich die Mitglieder des Kirchenvorstands keinesfalls einfach gemacht. Das zuständige Jugendamt wurde um eine Stellungnahme gebeten. Die betroffenen Eltern, das Team der KiTa, der Geschäftsführer des Ev. Dekanats Odenwald und in zwei Gemeindeversammlungen am 10.03. und 17.03.19 schließlich auch die Gemeindemitglieder gehört. Die vorgebrachten Argumente für und wider die einzelnen Standorte wurden in zahlreichen Sitzungen und einer Klausurtagung ausführlich diskutiert und gewichtet. Der Kirchenvorstand ist zuversichtlich, unter Berücksichtigung dieser Argumenten, die richtige Entscheidung für die Zukunft der Kinder und der Ev. KiTa getroffen zu haben.
Schließlich hatte der Kirchenvorstand, die Stadtverordnetenvorsteherin Eva Schückler, Bürgermeister Herold Pfeifer, die Mitglieder des Magistrats der Stadt Neckarsteinach, die Mitglieder der Stadtverordnetenversammlung, Geschäftsführer Marco Lautenschläger, KiTa Leitung Iris Lenz sowie den zuständigen Vertreter der Stadtverwaltung Roland von Petersdorff-Hagendorn am Donnerstag, den 28.03.2019 ins Marin-Luther-Haus eingeladen, um die Entscheidung des Kirchenvorstands zu erläutern und Fragen zu beantworten. Pfarrer Norbert Feick betonte dieses Bauvorhaben sollte auch weiterhin von Hoffnung getragen sein mit allen Beteiligten eng und offen in den Austausch zu treten zum Wohle der Kinder aus Neckarsteinach.
Über die weiteren Entwicklungen wird zu gegebener Zeit hier berichtet werden.
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